Mit sich im Reinen sein: 4 Methoden (1 davon schlug bei mir ein wie Bombe)

Mit sich selbst im Reinen sein, klingt traumhaft. Doch was heißt es genau, wie kannst du diesen Zustand erreichen und wie kann man wieder zu sich selbst finden? In diesem Artikel erfährst du mehr darüber.

Das Wichtigste in Kürze

In 10 Sekunden zusammengefasst:

  • Schwächen oder Macken? So what!
  • Du kannst dich selbst gut leiden
  • Du hast regelmäßig das wohlige Gefühl: Alles ist okay – mit dir und deinem Leben (auch wenn mal nicht alles okay ist)
  • Du hast aufgehört, perfekt sein oder allen gefallen zu wollen

Mit sich im Reinen sein – for free: 28 Übungen, die das Leben besser machen.

Ich schenke dir lustigen „Unfug“ in Form von 28 kleinen Übungen, mit denen du dein Gehirn überraschen kannst. Es liebt Überraschungen wie diese, weil’s Spiel, Spaß, Spannung, Abenteuer bedeutet. Genau das kannst du jetzt 28 Tage lang üben. Dein Gehirn wird’s lieben. Dein Körper sowieso! Und das ist der Anfang von bergauf.

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1. Mit sich selbst im Reinen sein und was es wirklich bedeutet

Viele Menschen meinen, dass sie cooler, selbstbewusster, frei von Konflikten sein müssten, um mit sich im Reinen zu sein. Darauf kommt es aber gar nicht an, sondern wie wir uns grundsätzlich selbst sehen. Und wir wir uns als Ganzes schätzen. Mit allem Drum und Dran, Stärken sowie Schwächen, Zielen, Wünschen, Träumen.

Menschen, die das geschafft haben, pflegen einen friedlichen Umgang mit sich selbst und gehen mit Herausforderungen des Alltags konstruktiv um.

Dazu eine kurze Geschichte in eigener Sache:

Es war ungefähr 1973.

Da zeigte ich allen, wie „Mit sich im Reinen sein“ geht. Denn ich war neugierig. Mit mir und der Welt (noch) im Reinen.

„Mama, warum hat Frau Müller ihren Busen auch am Bauch?“

Mama und ich waren beim Metzger. Vor uns an der Kasse Frau Müller. Mit den Augen eines Kindes konnte ich wirklich nicht erkennen, wo der Busen aufhörte und der Bauch anfing.

„Pssst“, raunte Mama mir peinlich berührt zu.
Frau Müller riss dagegen die Augen weit auf.

„Kein Benehmen, Ihre Ulrike!“, schimpfte sie.

Mama zahlte, murmelte dabei ungefähr einhundertmal ein „Entschuldigung“ vor sich hin. Das verstand ich nicht. Man wird ja wohl nachfragen dürfen, wenn man etwas wissen will.

So lernte ich schnell, dass ich nicht zu neugierig sein darf. Und bald auch, dass ich eine Million Dinge nicht laut sagen, tun oder sein durfte, wie ich wollte.

Trotz 40 Jahren Fehldiagnosen, ADHS und einer Posttraumatischen Belastungsstörung an der Backe habe ich „Mit sich im Reinen sein“ dann doch noch ganz gut hinbekommen. Allerdings erst Ü50.

So lange muss es bei dir nicht dauern.
Daher kommen hier ein paar hilfreiche Tipps.

Nicht als blanke Theorie aus dem Lehrbuch als Coach oder Therapeut.
Sondern direkt aus dem Leben – als echter „Anwender“-Härtefall.

Mit sich im Reinen sein

2. Mit dir ins Reine kommen - 3 simple Tipps als wichtige Basis

  • TIPP 1: Lerne wieder, deiner Intuition zu vertrauen und spür genau hin.
  • TIPP 2: Denke weniger nach und fühle statt dessen, was du brauchst und für dich stimmig ist.
  • TIPP 3: Verändere deine Selbstkommunikation und damit auch deine innere Haltung auf dich und das, was im Außen passiert.

So einfach? In der Theorie ja. In der Praxis wären da allerdings die vielen Prägungen und Gedankenmuster, die sich nicht einfach durch Denken, Kalendersprüche oder gute Ratschläge umprogrammieren lassen.

Was tun, wenn man mit sich selbst nicht klarkommt?

Wenn du mit dir selbst nicht klarkommst, ist es wichtig, die Ursachen herauszufinden. Du kannst dir dafür professionelle Hilfe suchen oder in eigener Regie in die Selbstreflexion gehen.

Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Lies weiter unten, welche ich versucht habe, was mich dabei überhaupt nicht weiterbrachte und was wiederum der Gamechanger war.

Wie komme ich ins Reine mit mir selbst?

Nimm dir Zeit für dich. So lernst du dich viel besser kennen. Das bringt große Klarheit, warum du bist, wie du bist, wie du dich in manchen Situationen verhältst, was du möchtest und vom Leben wünschst. Damit gelangst du zu deinem wahren Kern.

3. Der entscheidende Wegweiser, zu sich selbst zu finden und sich selbst zu lieben

Im Web lassen sich rauf und runter unzählige gleich lautende Tipps finden, mit sich ins Reine zu kommen bzw. zu sich selbst zu finden, um sich selbst wieder zu lieben.

Bei mir haben sie allesamt nicht funktioniert. Und ich dachte lange Zeit, das läge an mir selbst. Ich wäre zu dumm dazu, eine Versagerin.

Der entscheidende Wegweiser lautet für mich daher: Vertraue deiner Intuition! Experimentiere, spiele, lerne dich kennen. Du wirst spüren, welcher Weg zu dir passt und welcher nicht. Vielleicht lernst du beim Experimentieren ja auch ganz neue Möglichkeiten kennen. So wie ich!

Wie komme ich zu mir selbst?

Mit sich selbst im Reinen sein bedeutet vor allem: Zu spüren, was gut für dich ist und was wiederum nicht. So kannst du jede große oder kleine Entscheidung danach treffen. Unabhängig davon, was andere erwarten.

Ein Träumchen, oder?
Und erneut die Frage:
Wie komme ich bloß dahin?

Wenn’s ein Hardcore-Fall wie ich im hohen Alter schafft, schaffst du das auch. Das Geheimnis des Wie lüfte ich gleich.

Jedenfalls ging’s mir fast mein ganzes Leben so, dass ich mich fragte, warum ich mich so verloren fühle – und wie zum Henker ich lernen kann, mich selbst zu lieben?

4. Warum ist es so schwer, sich selbst zu lieben?

Sich selbst zu lieben, fällt oft desdwegen schwer, da der innere Kritiker und/oder gesellschaftliche Erwartungen teils den Blick auf die eigenen Stärken trüben. Negative Erfahrungen und Vergleiche mit anderen verstärken die Selbstzweifel. Selbstliebe erfordert ein bisschen Geduld und den Mut, sich mit den eigenen Schwächen zu versöhnen.

5. Der Selbstversuch: 4 Methoden, mit sich ins Reine zu kommen

Denken entsteht durch den Versuch des Gehirns, sich selbst verstehen zu wollen. Nun denn! Das geht ziemlich oft schief, wie wir alle schon erlebt haben. Ich eröffne dennoch die Runde der vier „Mit sich im Reinen sein-Methoden“ mit dem Klassiker schlechthin:

Selbstversuch 1 - mit sich im Reinen sein: Affirmationen

  • Affirmationen sind bejahende Worte über sich selbst oder das Leben
  • Man kann sie sich denken, laut sagen, an den Spiegel kleben. Und soll sie häufig wiederholen. Immer und immer wieder.

Für mich fühlte es sich rundweg so an, als würde ich einen Kackhaufen mit Sahne besprühen. Davon geht der auch nicht weg. Und zwar bei so ziemlich allen Affirmationen, die ich ausprobiert habe.

Das Problem:
Bei meinem verkorksten Leben (und Gehirn!) gab es keine Affirmation, die im Einklang damit stand, was ich fühlte.

Eine Studie an der kanadischen University of Waterloo kam sogar zu dem Ergebnis, dass positive Affirmationen für Menschen mit geringem Selbstwertgefühl nicht nur unwirksam, sondern schädlich sein können. Bei diesen Persönlichkeiten verursachen Affirmationen Stress.

Okay, also nächster Versuch auf meiner Reise „Mit sich im Reinen sein“ …

Selbstversuch 2 - mit sich im Reinen sein: Dankbarkeits-Tagebuch

  • Durch das Aufschreiben sollst du lernen, Dinge des Lebens mehr zu schätzen und deinen Fokus auf Positives zu legen.
  • Du kannst dabei herausfinden, was dich glücklich macht.
  • Du kannst dabei viele kleine Dinge entdecken, die gut in deinem Leben sind, du so aber nicht auf dem Schirm hattest.

Ähnliches Spiel wie bei den Affirmationen. Ich hatte das Gefühl, ich veräpple mich selbst. Innere Leere hoch drei!

Das Problem:
Ich schrieb fleißig und regelmäßig Dankbarkeitstagebuch. Fühlte dabei aber rein gar nichts. Sprich: Es ging nicht tiefer. Weder ins Herz noch an andere Stellen, wo es mir ein wohliges Gefühl verursacht hätte. Es fehlte mir quasi das Fleisch am Knochen. Das fand ich erst viel später auf andere Weise.

Weiter ging’s im Selbstversuch „Wie komme ich ins Reine?“.

Selbstversuch 3 - mit sich im Reinen sein: positives Denken in Kombi mit Imagination

  • Das Malen von inneren Bildern, wie wir uns die Zukunft vorstellen, sollen eine große Kraft haben.
  • Innere Bilder sollen das Denken, Fühlen, Handel bestimmen. Ergo liegt es nahe, sich mit entsprechend positiven inneren Bildern zu versorgen.

Mir fiel damals zufällig eine alte CD eines weltbekannten Esoterikers in die Hände. Die Aussicht darauf, mein unfolgsames Oberstübchen auszutricksen, motivierte mich enorm. Sie befeuerte mein Vorhaben, denn er berichtete von einigen Wundern bei Menschen, die diese Technik erfolgreich anwendeten. Mir stockte der Atem. Ich imaginierte wie eine Weltmeisterin. Mit null Ergebnis. Oder besser gesagt: Ich fühlte mal wieder rein gar nichts dabei.

Das Problem:
Der Ansatz dieses Herrns wurde kritisiert, dass es ein zwanghaft positives Denken wäre. Die Menschen daher ernste Probleme einfach verdrängen, die Hände in den Schoß legen und passiv auf das Wunder warten, anstatt aktiv zu werden.

Was also tun, wenn man sich selbst verloren hat? Ja, das fragte ich mich nach diesen Selbstversuchen auch. Und ich fragte es mich viele Jahrzehnte lang. Dann endlich die Erleuchtung. Rein zufällig! Oder auch nicht. Man weiß ja nie, wie das Schicksal da seine Finger im Spiel hat.

Wichtig:  Dies ist kein Plädoyer gegen die genannten Methoden, sondern lediglich meine persönlichen Erfahrungen.

Vielmehr ist es ein Plädoyer, der Intuition vertrauen zu lernen, spielerisch auszuprobieren und dabei den für sich stimmigen Weg zu finden, mit sich selbst zufrieden zu sein. Das ist für mich grundlegende Basis, mit sich im Reinen sein zu können.

Selbstversuch 4 - mit sich im Reinen sein: Intuitives Schreiben

  • Intuitives Schreiben kann beruhigen, aber auch aktivieren, Glücksgefühle auslösen, angstgesteuerte Widerstände überwinden lassen, motivieren, psychische und psychosomatische Beschwerden lindern oder sogar verschwinden lassen.
  • Du lernst dich dabei besser kennen, gewinnst Klarheit und zapft deine innere Weisheit an.
  • Es lässt Flow entstehen. Dieser fördert die neuronale Vernetzung zwischen Hirnbereichen.
  • Das Gehirn lernt dabei von und mit sich selbst. Das intuitive Schreiben schafft den dafür notwendigen Rahmen durch Impulse – und lässt wiederum Freiheit durch diesen Rahmen. Genau wie in der Hypnotherapie.

Es schlug bei mir ein wie Bombe. Humor und Fantasie waren dabei die ausschlaggebenden Elemente, die mir z.B. beim Dankbarkeitstagebuch gefehlt hatten. Weil ich dabei etwas fühlte. Weil ich mit meinem Gehirn spielen konnte. Und weil’s diese Spiele einfach unheimlich mag. Sogar ein traumatisiertes mit ADHS-Karussells wie meins. Studien belegen: Intuitives Schreiben wirkt sich positiv auf die (mentale) Gesundheit aus.

6. Warum ist intuitives Handeln gesund?

Intuitiv zu handeln, ist die gesündeste Form zu leben. Das musst du nicht lernen. Denn Intuition ist eine von vier verhaltensbeeinflussenden Fähigkeiten des menschlichen Gehirns.

  • Was ist eigentlich die Aufgabe der Intuition? Ihr Job ist es, Millionen von Sinneseindrücken pro Sekunde zu verarbeiten. Der Verstand schafft davon nur einen mickrigen Bruchteil. Beide wirken jedoch nur im guten Zusammenspiel miteinander glänzend.
  • Was kann die Intuition? Binnen Sekunden die richtige Entscheidung treffen, eine Situation interpretieren, komplexe Zusammenhänge begreifen, vor Gefahren warnen, uns eine spontane Eingebung oder plötzliche Erkenntnis schenken und uns damit Sicherheit geben, das Richtige zu Tun.
  • Beim regelmäßigen intuitiven Schreiben (Freewriting) stärkst du die Wahrnehmung für deine innere Stimme (Intuition). Ohne dass du bewusst etwas an dir optimierst oder therapierst. Es geschieht nebenbei, während du eine Mords-Gaudi hast.

Mit sich im Reinen sein – for free: 28 Übungen, die das Leben besser machen.

Ich schenke dir lustigen „Unfug“ in Form von 28 kleinen Übungen, mit denen du dein Gehirn überraschen kannst. Es liebt Überraschungen wie diese, weil’s Spiel, Spaß, Spannung, Abenteuer bedeutet. Genau das kannst du jetzt 28 Tage lang üben. Dein Gehirn wird’s lieben. Dein Körper sowieso! Und das ist der Anfang von bergauf.

7. Fazit

Mit sich im Reinen sein bzw. mit sich glücklich zu sein, ist ein Prozess. Für mich persönlich ist es wichtig, dass ich dabei nie das Gefühl habe, schon wieder etwas an mir optimieren zu müssen. Es darf von allein passieren, während ich Spaß habe.

Bei Spaß ruft mein Gehirn laut Hurra und kann im selben Moment schon keinen Blödsinn machen.

Früher fühlte es sich für mich nonstop so an: „Ich mag mich selbst nicht (mehr)“ oder an schlimmen Tagen sogar „Ich ertrage mich selbst nicht mehr“. Das ist heute, nach vielen Jahrzehnten, glücklicherweise anders.

Mit sich im Reinen sein – ich bin’s inzwischen. Trotz diverser Erkrankungen, ADHS, PTBS und einem eingeschränkten Leben, das sich überwiegend in den eigenen vier Wänden abspielt.

8. FAQ zum Thema "Mit sich selbst im Reinen sein"

1. Mit sich selbst im Reinen sein Psychologie - was sagt sie dazu?

Wenn du nicht mit dir im Reinen bist, kann das verschiedene Ursachen haben. 

1. Überperfektionismus und

2. Leistungsdruck sind dabei meistens mit an Bord. Sowie

3. Unzufriedenheit, wenn wir 1. und 2. nicht zu unserer Zufriedenheit erfüllen.

Dahinter stecken also große Erwartungen an uns selbst. Manchmal einfach zu große.

Ich sehe klassische Tests eher skeptisch aus folgenden Gründen: Oft antwortet der Verstand, nicht dein tiefstes Inneres. Jedoch kommst du der Wahrheit näher, wenn du dir diese Fragen stellst, dabei den Verstand leise drehst und versuchst, die Antworten ehrlich intuitiv zu „erfühlen“:

  1. Bist du überwiegend ausgeglichen und dich bringt nichts so schnell aus der Ruhe?
  2. Kannst du über dich, deine Macken, Schwächen oder Fehler selbst lachen?
  3. Gehst du achtsam mit dir um, nimmst du deine Bedürfnisse also ernst?
  4. Akzeptierst du dich selbst, wie du bist?
  5. Blickst du optimistisch in die Zukunft?
  6. Lebst du im Jetzt, anstatt häufig der Vergangenheit nachzuhängen?

Wer mit sich selbst nicht im Reinen ist, kann Schwierigkeiten in Beziehungen erleben. Innere Konflikte und Selbstzweifel wirken sich oft negativ auf das Miteinander aus, da sie Unsicherheiten und Missverständnisse fördern. Erst wenn man Selbstakzeptanz und -liebe entwickelt, kann eine stabile, erfüllte Partnerschaft entstehen.

Hi, ich bin Uli – schnörkelfreie Frohnatur, erfahrene Autorin, Ghostwriterin und Schreibcoach. Außerdem hochbegabte ADHSlerin mit Posttraumatischer Belastungsstörung. Nach 40 Jahren Fehlbehandlungen half ich mir mit dem humorvollen intuitiven Schreiben selbst und habe bisher ca. 45 Bücher auf die Welt gebracht – für mich und andere.