© Titelfoto: Rüdiger Lutz
Erika macht sich ständig Gedanken. Statt das Leben zu genießen, grübelt sie. Morgens, mittags, abends und sogar nachts.
„Wo sind Sie denn mit Ihren Gedanken?“, fragt der Chef.
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragt Chantal. Blutjunge Kollegin, gutaussehend, karrierehungrig.
„Danke, nein“, sagt Erika zu beiden.
Abends bei einer Freundin. Erika zeigt sich dabei nicht gerade als Stimmungskanone.
Dabei gibt es Ofenkartoffeln mit Sauerrahm. Ihr Lieblingsgericht.
„Erde an Erika“, ruft die Freundin.
„Hm?“, fragt Erika, völlig in Gedanken versunken.
Das Auto pfeift aus dem letzten Loch. Doch woher ein Neues nehmen, wenn nicht stehlen? Außerdem wird sie nächste Woche 40. Weltuntergangsstimmung bei Erika. Dann wurde auch noch ihre Miete erhöht und sie hat seit Wochen so ein komisches Ziehen in der Herzgegend, das ihr Angst macht. Verdammt viele Sorgen, um die sich Erika täglich mehr sorgt.
„Schmeckts?“, hakt die Freundin nach.
„Was sagtest du?“, fragt Erika.
Mit Erika ist aktuell leider so gar nichts anzufangen. Das merkt auch sie selbst.
„Du grübelst zu viel“, stellt die Freundin fest.
„Ich weiß“, sagt Erika.
„Schon mal Affirmationen probiert, positives Denken, Visualisierungen, Loslassen, Dankbarkeitstagebuch?“, feuert die Freundin eine Salve an Selbstcoachingsvorschlägen ab.
„Ja“, sagt Erika.
„Und?“, fragt die Freundin.
„Bringt nix“, antwortet Erika, am absoluten Stimmungstiefpunkt des Tages angekommen.
„Dann weiß ich auch keinen Rat mehr“, sagt die Freundin.
ABER ICH!
Intuitives Schreiben von lustig-absurden Geschichten bringt das Gehirn wieder in den Flow. Flow ist das Gegenteil von Stress. Und Flow ist körperlich spürbar. Dabei werden Botenstoffe ausgeschüttet. Direkt fühlbar. Manche davon kennen wir auch vom Verliebtsein. Und das ist bei aller Notlage der armen Erika doch eine wirklich gute Nachricht, oder?
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