© Titelfoto: Rüdiger Lutz

 

Erika trägt grundsätzlich knielang. Also Kleider. Hosen besitzt sie nicht. Sie findet, die würden ihre Problemzonen zu stark betonen. Ihr heutiges ist beige mit kleinen bunten Blumen drauf. Ansonsten kommt Erika eher unauffällig daher. Mischt sich nie ungefragt in ein Gespräch ein. Verbringt die Mittagspause lieber allein als in Gesellschaft. Spricht nur, wenn sie angesprochen wird.

 

„Sind die Unterlagen fürs Meeting fertig?“, fragt Chef.
„Ja“, sagt Erika. Und keine Silbe mehr.

 

Sie greift zur Mappe und übergibt sie ihm. Wortlos, wie gewohnt.

 

„Danke“, sagt der.
„Bitte“, sagt sie.

 

Chef hat sowieso keine Zeit für ausgiebige Gespräche. Er muss los. Im Teammeeting geht’s heute um gute Ideen. Und die braucht er auch. Weil der Wettbewerb, oje, der hat meistens viel bessere als er und sei Team.

 

Zwei Stunden später:
„Machen Sie mir bitte einen Kaffee?“, sagt er.
„Mache ich“, sagt Erika.

 

Die Blumen auf ihrem Kleid wippen bei jedem Schritt. Vor allem untenrum im Bereich ihrer Knie.

 

„Bitte schön“, sagt sie und stellt ihm die Tasse auf den Tisch.
„Danke“, sagt er.

 

„Erika, was halten Sie von der Idee?“, fragt Chef unvermittelt.

 

Erika erschrickt. Für Ideen ist sie sonst nicht zuständig. Das machen die Leute aus dem Marketing unter sich aus. Chef hält ihr die Mappe hin. Erika nimmt sie entgegen.

 

„Darf ich?“, fragt sie. Chef ist perplex. So draufgängerisch kennt er Erika gar nicht.
„Aber natürlich!“, sagt er.

 

Erika setzt sich an den kleinen, runden Besprechungstisch und geht die Unterlagen durch. Sie umkringelt mehrere Stellen farbig. Manche davon rot, andere Stellen blau und ein paar wenige Grün. Nach nur fünf Minuten schaut sie Chef einige Sekunden lang fragend an. Sie fragt sich gedanklich, ob sie das jetzt tatsächlich so sagen darf. Weil: Sie ist hier ja nur die Sekretärin.

 

„Und?“, fordert Chef sie auf, ihre Meinung zu sagen.

 

Erika atmet einmal tief durch und fängt zu sprechen an. Dazu hält sie ihm die umkringelten Stellen unter die Nase und erklärt, warum die jetzt Rot, Blau oder Grün sind, warum die bisherigen Ideen nichts taugen. Und auch, wie simpel die finale Knalleridee aussehen kann, die sich ganz einfach daraus ergibt, wenn man die Dinge aus einer anderen (intuitiven) Perspektive betrachtet.

 

„Das ist genial!“, ruft Chef laut und ist außer sich vor Freude.
„Ich weiß. Aber mich fragte bisher ja niemand“, sagt Erika und lächelt zum ersten Mal an diesem Tag.

 

Fazit:

In jedem Menschen steckt ein Genie. Grund dafür ist die Intuition, die einen riesigen Wissens- und Erfahrungsspeicher innehat. Diese Schätze lassen sich auf Knopfdruck ganz leicht bergen. Unter anderem – und das sehr simpel – mit dem intuitiven Schreiben lustig-absurder Geschichten.

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Erfolgsfaktor Intuition: Komme in deine volle intuitive Kraft und erlebe, wie einfach du durch simples intuitives Schreiben Veränderung bewirken kannst – privat und im Business